Die beliebte 15-Euro-Monatsfahrkarte, die für viele Schüler*innen in Braunschweig ein wichtiger Bestandteil des täglichen Schulwegs ist, steht auf der Kippe. Die Verwaltung hat im Entwurf für den kommenden Doppelhaushalt keine Mittel vorgesehen, um die Fortführung dieses wichtigen Angebots zu gewährleisten. In der Begründung heißt es:

„Vor dem Hintergrund einer erwarteten Landesregelung für ein landesweit einheitliches 29 €-Ticket für Schülerinnen und Schüler ab dem Jahr 2025 wurden ab dem 2. Schulhalbjahr 2024/2025 keine Zuschüsse mehr an die BSVG für die kostengünstige Brauschweiger Schüler-Monatskarte eingeplant.“

Derzeit steht jedoch noch nicht fest, ob die Landesregierung das landesweite Schüler*innen-Ticket tatsächlich einführen wird. Zudem benötigen viele Schüler*innen kein landesweites Ticket, da sie überwiegend in Braunschweig unterwegs sind und von der deutlich günstigeren 15-Euro-Monatsfahrkarte stärker profitieren.

Diese wurde 2019 als Ergebnis eines langjährigen Beteiligungsprozesses vom Rat der Stadt eingeführt und gilt auch für Auszubildende und Teilnehmende an Freiwilligendiensten (FSJ, FÖJ, BFD).

Ausgangspunkt war eine Forderung der 1. Braunschweiger Jugendkonferenz im Jahr 2011 nach kostenlosen Fahrkarten für alle Schüler*innen. Die Konferenz bemängelte, dass nur Schüler*innen allgemeinbildender Schulen bis zur zehnten Klasse, die eine gewisse Mindestdistanz von ihrer Schule entfernt wohnen (in Braunschweig sind es zwei Kilometer), Anspruch auf kostenlose Beförderung zur Schule haben, während die große Mehrheit leer ausgeht und für ihre Fahrkarten zahlen muss.

In den folgenden Jahren engagierten sich Generationen von Schüler*innen zusammen mit dem Stadtschüler*innenrat und dem Jugendring weiter für dieses Anliegen und berieten gemeinsam mit Politik, Verwaltung und Verkehrs GmbH über mögliche Wege. Als Kompromiss einigte man sich schließlich, die Kosten für eine Schüler*innen-Monatsfahrkarte für Braunschweig von über 50 Euro auf 15 Euro zu senken.

Die Einführung der 15-Euro-Monatsfahrkarte hat viele Familien finanziell deutlich entlastet und zur nachhaltigen Mobilität junger Menschen in unserer Stadt beigetragen. Dafür möchten wir allen, die dies ermöglicht haben, herzlich danken. Doch ohne die notwendigen Haushaltsmittel droht der Fahrkarte nun das Aus.

Wir appellieren daher an die Ratsfraktionen, ihrem bisherigem Votum treu zu bleiben und im kommenden Haushalt erneut die notwendigen Mittel bereitzustellen, damit die Fahrkarte auch zukünftig zu den bestehenden Konditionen angeboten werden kann. Es wäre den Braunschweiger Schüler*innen nicht zu vermitteln, wenn dieser hart erkämpfte Kompromiss zurückgenommen würde.